Taphophil....

Friedhöfe sind traurige und düstere Orte. Sind sie das? Für mich nicht. Ich gehe gerne auf Friedhöfe, je älter sie sind, desto interessanter finde ich sie. Und oft sind sie gerade in Großstädten wahre Oasen der Stille. Ich stelle mir immer vor, was die Grabsteine alles schon erlebt haben und was sie erzählen könnten über die vergangenen Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. Deswegen gehe ich nie ohne meine Kamera auf einen Friedhof, denn ich liebe es, diese Welt der Stille auf Bildern festzuhalten. Allen, denen es genauso geht, wünsche ich viel Freude beim Ansehen der Fotos auf meinem Blog. Und wer es noch nicht wusste: Die Faszination für Friedhöfe nennt man Taphophilie, was vom griechischen Wort "taphos" (Grab) kommt...




Donnerstag, 9. Juli 2015

Friedhofs- und Grabstättensymbolik

Das Kreuz...
...ist wohl eines der häufigsten Symbole, die man auf Friedhöfen findet. Es ist überall auf der Welt als religiöses Symbol bekannt. Ein leeres Kreuz steht für Hoffnung und Auferstehung. Kruzifix nennt man es mit einem am Kreuz hängenden Jesus.

Die Rose...
...ist die Königin der Blumen. Und ein Symbol für das Leben an sich. Zunächst ist sie geschlossen, dann blüht sie auf und verwelkt schließlich. Vom Christentum übernommen, symbolisieren die Dornen der Rose den Kranz den Jesu bei der Kreuzigung trug. Weiße Rosen standen im Mittelalter für die Reinheit Marias.

Engel...
....stehen als Symbol für Wegbegleitung. Und die Flügel erinnern an Hermes aus Griechischen Mythologie.

Die Kerze...
....und besonders das Ewige Licht steht als Hoffnung gegen die Dunkelheit und Finsternis des Todes.

Der Totenkopf...
...ist nichts Gruseliges und auch nicht nur auf Seefahrergräbern zu finden. Er steht seit jeher für die Vergänglichkeit.

Der Vogel...
....symbolisiert das Weiterleben der Seele an einem anderen Ort. Hier muss ich immer an den Film "The Crow" denken, wo eine Krähe die Seele der Verstorbenen ins Totenreich bringt.

Die Taube...
....steht im Christentum für den Heiligen Geist.

Der Kranz....
....steht dafür, dass das Leben mit dem Tod nicht beendet ist. Außerdem ist der Kreis ein Symbol des ewigen Bundes, das den Toten schützt und das Böse abwehrt.

Betende Hände...
...gelten als Symbol von gelebter Frömmigkeit.

Der Anker...
...steht in der christlichen Symbolik für die Hoffnung. Bis zum dritten Jahrhundert fand er auf Grabmälern Verwendung als Zeichen für die Zugehörigkeit zum christlichen Glauben.

Der Dreizack...
...ist in der westlichen Kultur das Symbol für den Meeresgott Poseidon, bzw. Neptun. Im indischen Kulturkreis ist er ein Symbol des Gottes Shiva und steht stellvertretend für die drei Prinzipien Schöpfung, Sein und Zerstörung.

Die Eule...
...war in der Antike das Symboltier der Göttin Athene. Im Mittelalter änderte sich das Bild, da galt die Eule aufgrund der Nachtaktivität, ihrer Scheu vor dem Tageslicht und auch ihrer Schreie als Todesbote und Unglücksbringer. Heute verkörpert sie für viele Weisheit und Verstand.

Das Pentagramm...
...galt ursprünglich als in einem Zug gezeichneter Fünfstern als magischer Abwehrzauber gegen Hexen und Dämonen. Eine andere Bedeutung ist die als Symbol für Jesus Christus und seine fünf Wundmale.

Der Pfau...
...kann in seiner Funktion als Paradiesvogel Auferstehung und ewiges Leben symbolisieren. Später wurde er zum Symbol der Eitelkeit.

Die Sanduhr...
....erklärt sich eigentlich von selbst: Das Verrinnen der Zeit und des Lebens.

Der Schmetterling...
...galt in der Antike als Symbol für die menschliche Seele. Auch versinnbildlichte er Flatterhaftigkeit und Leichtlebigkeit.Wegen seiner Metamorphose war er im frühen Christentum Symbol für Jesu Auferstehung.

Die Sichel....
....wurde als wichtiges Erntewerkzeug früh zum Symbol für verschiedene Fruchtbarkeits- und Erntegottheiten. Sichel und Sense symbolisieren allerdings auch die Vergänglichkeit, z.B. in der Figur des "Schnitters" Tod.





2 Kommentare:

  1. Solche Symbolbedeutungen finde ich immer ungeheuer spannend!
    Vieles davon wusste ich noch gar nicht und es war richtig interessant zu lesen.

    Liebe Grüße
    Sonja

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  2. Ja, ich fand das auch sehr interessant. Vieles wusste ich vorher auch nicht. :)

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