Taphophil....

Friedhöfe sind traurige und düstere Orte. Sind sie das? Für mich nicht. Ich gehe gerne auf Friedhöfe, je älter sie sind, desto interessanter finde ich sie. Und oft sind sie gerade in Großstädten wahre Oasen der Stille. Ich stelle mir immer vor, was die Grabsteine alles schon erlebt haben und was sie erzählen könnten über die vergangenen Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. Deswegen gehe ich nie ohne meine Kamera auf einen Friedhof, denn ich liebe es, diese Welt der Stille auf Bildern festzuhalten. Allen, denen es genauso geht, wünsche ich viel Freude beim Ansehen der Fotos auf meinem Blog. Und wer es noch nicht wusste: Die Faszination für Friedhöfe nennt man Taphophilie, was vom griechischen Wort "taphos" (Grab) kommt...




Mittwoch, 4. November 2015

Ein Gedicht zum November


Novemberabend 
Ein Hauch des Grabes schien von Blatt zu Blatt, 
Von Ast zu Ästen träg zu wallen; 
Das letzte Laub nur klammerte noch matt 
Sich an die Zweige vor dem Fallen. 

Vom Nebel des Novembers kalt umtrieft, 
Der rings auf Hügeln lag und Mooren, 
Hin schritt ich, in Erinnerung vertieft, 
An all das Glück, das ich verloren. 

Der Jugend Hoffnungen und Träume deckt 
Für immerdar die Nacht der Grüfte, 
Und meine Seele bebt zurück erschreckt, 
Wenn ich den Leichenschleier lüfte. 

Dahin, wie meines Geistes kühner Flug, 
Ihr, die im Arm ihr einst mir ruhtet! 
An Wunden, die euch früh das Schicksal schlug, 
Um mich, vor mir seid ihr verblutet! 

Der einsam ich zurückgeblieben bin, 
Nun stürmen fühl' ich's rau und rauer, 
Und meines Lebens Blätter sinken hin, 
Die letzten in des Herbstes Schauer. 

Ich dacht' es; hinter Wolken, trüb' und schwer, 
Sah ich das Abendlicht verglimmen, 
Und leise trug der Wind vom Friedhof her 
Mir an das Ohr der Toten Stimmen. 

Adolf Friedrich von Schack (1815-1894)








Donnerstag, 29. Oktober 2015

Allerheiligen / Halloween / Samhain


Halloween kommt von All Hallows Eve, also der Abend vor Allerheiligen. Bei den Kelten hieß es Samhain. Da die Kelten keinerlei Aufzeichnungen hinterließen, ist der genaue Ursprung schwer nachzuvollziehen. Man weiß aber, dass man damals glaubte, dass in der Nacht des 31. Oktobers die Grenzen zwischen dieser und der Anderswelt dünner wurden und die Seelen der Verstorbenen auf die Erde zurückkehren konnten. Um sie zu besänftigen, stellte man ihnen Gaben hin und zur Abschreckung wurden große Laternen aufgestellt. Früher waren es Rüben, später wurden daraus Kürbisse. 
Irische Auswanderer brachten den Brauch nach Amerika und von dort kam Halloween in den letzten Jahren abgewandelt als Horrorspektakel zu uns nach Europa zurück.

Um 830 n. Chr. legte Papst Gregor den 1. November als christlichen Feiertag Allerheiligen fest. Die katholische Kirche gedenkt hier all ihren Heiligen. 
Einen Tag später dann wird Allerseelen begangen, hier wird der Verstorbenen und Toten gedacht. Bei uns ist der 2. November kein offizieller Feiertag. Soweit ich weiß, ist das mehr in protestantischen Gegenden der Fall. 



Mir gefällt der ursprüngliche Gedanke von Samhain sehr gut, das Gedenken an meine Ahnen und Vorfahren. Deswegen stellen wir in den Tagen um den 31. Oktober herum auch immer Kerzen bzw. Grablichter auf. Auch in Gedenken an unsere Rattis, die bereits über die Regenbogenbrücke gegangen sind...




Sonntag, 27. September 2015

Dienstag, 22. September 2015

Friedhofsgeflüster am Dienstag


Ich wünsche eine schöne Herbst-Tag-und-Nachtgleiche und sende Euch



Bei den Kelten hieß dieses Ernte-Dank-Fest Alban Elfed. Sie dankten den Göttern für eine reichhaltige Ernte und genügend Vorräte für den nahenden Winter.  Sicher gab es auch unter Euren Ahnen welche, die dieses Fest noch feierten.  



Montag, 14. September 2015

Friedhofsgeflüster am Montag


Der Herbst kommt mit großen Schritten und ich freue mich, dass die Hitze des Sommers endlich Vergangenheit ist.
Nun habe ich auch wieder mehr Lust, Friedhöfe zu besuchen, denn mit buntem Herbstlaub und dem veränderten Licht hat man ja auch wieder neue Motive. Vielleicht finde ich am kommenden Wochenende ein wenig Zeit, mich mit meiner Kamera auf den Weg zu machen, passend zum tatsächlichen Herbstbeginn und der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche. 


Jetzt wünsche ich erst mal eine schöne Woche und ein paar hoffentlich sonnige Septembertage.





Donnerstag, 20. August 2015

Der Jüdische Friedhof in Haltern am See

Ein Platz zum Gedenken an die ehemaligen jüdischen Bewohner unserer Stadt












Der Katholische Friedhof in Haltern am See

Heute war ich noch einmal auf einem unserer Friedhöfe und habe ein paar neue Impressionen mitgebracht:


Zum Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges



 Links auf dem Stein steht "Unbekannt". So etwas finde ich immer besonders traurig, denn irgendwo wird dieser Mensch vielleicht immer  noch von seinen Angehörigen vermisst und sie wissen bis heute nicht, was mit ihm passiert ist.










Zum Gedenken an die Opfer der Explosion des Halterner Rathauses im Jahr 1933



Dies ist das Grab meiner Großtante Johanna, die eigentlich jeder nur Änne nannte. Sie war die Schwester meines Opas väterlicherseits. An ihren Mann Karl, also meinen Großonkel, kann ich mich nicht erinnern. Naja, ich war drei Jahre alt, als er starb.



Sonntag, 16. August 2015

Eindrücke vom Ostfriedhof in Essen Teil 2

Das Schöne ist, dass die alten Grabsteine und -stellen wirklich noch erhalten sind und auch relativ zentral auf dem Friedhof zu finden sind. Aber auch zwischendurch findet man immer wieder alte und sehenswerte Gräber. Ein Gang über den kompletten Friedhof lohnt sich also auf jeden Fall.